2023, series of 4, gelatin silver prints, 92 x 110 cm
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exhibition view

2023, series of 4,
gelatin silver prints, 92 x 110 cm



        Auf einem meiner Erkundungsgänge stoße ich auf eine kleine Hütte, auf die ideale Hütte sogar, als diese erkenne ich sie jetzt, da ich sie sehe. Dass ich schon lange nach ihr gesucht habe wird mir in diesem Moment erst deutlich. Die Form und Proportion dieser, meiner Hütte ist ideal, sie ist die Metapher für die Idee einer Hütte.
        Der in der Nacht zuvor dünn gefallene Schnee malt eine Grenze zwischen dem Außen und dem inneren Schutzraum der Hütte, zwischen ihr und den hohen, dunklen Bäumen im Hintergrund und man möchte sich vor ihnen verstecken. Das Bild folgt nun endlich dem Gefühl das mich suchen lässt, jetzt entsteht es langsam vor meinem inneren Auge. Ich nähere mich ehrfürchtig, dabei bewege ich mich langsam kreisförmig und in großem Abstand um die kleine Anhöhe auf der sie steht, will keine Spuren in der frischen Schneedecke hinterlassen.
                Ich mache ein erstes Foto.
        Nur eine einzige Seite der kleinen Behausung ermöglicht einen Zugang ins Innere. Die Tür fehlt gänzlich und oberhalb des Türrahmens lässt ein Spalt, wo früher Bretter waren, hineinblicken und das Innen blickt heraus, sieht mich an und fragt mich, ob ich denn nicht eintreten wolle. Es beginnt zu schneien und der Himmel wird dicht und hell und das Dach und die Wände sagen ich schütze dich vor dem Wind und der Nässe, hier drin bist du sicher.
                Ich fotografiere wieder, dann trete ich ein.
        Als ich die Schwelle überschreite, empfängt mich eine Atmosphäre der Stille und Zurückgezogenheit. Inmitten der Werkzeuge und verschiedenen Dinge, die von vorherigen Besuchern zurückgelassen wurden und nun an der Wand lehnen und auf dem Boden liegen, fühle ich mich wie ein Besucher in einer Zeitkapsel, der den Geschichten vergangener Momente nachhört.
                Ich drücke den Auslöser meiner Kamera, es blitzt, den Film um ein Bild weiterdrehen.
        Die Rechen und Schaufeln an der Wand und das seltsame Stück Beton und Zaunreste am Boden erzählen von harter Arbeit, aber von der Sorte Arbeit, deren Ergebnis man sehen und spüren kann, die dann auch zufrieden macht. Ich rieche die frisch gemähten Wiesen draußen um die Hütte herum und dann das Heu und weiß plötzlich wie die Luft flimmert im Sommer.
                Auf die letzten Negative belichte ich das Draußen, das zur Hütte hineindringt.